Die Wohnkosten setzen sich zusammen aus der Miete – oder bei Eigentümern aus dem Abtrag der Hypothek – und den Nebenkosten. Die wiederum teilen sich auf in warme und kalte Nebenkosten. Das IW-Institut in Köln hat analysiert, wie sich die Nebenkosten zeitlich und regional entwickelt haben.
Der Anteil der Wohnkosten am Einkommen ist je nach Haushaltstyp sehr unterschiedlich. In Deutschland beträgt er nach Angaben des statistischen Bundesamtes für alle Haushalte zusammen durchschnittlich 25,9 Prozent, in armutsgefährdeten Haushalten bei Alleinlebenden aber 57,7 Prozent. Die Nebenkosten unterscheiden sich wegen der unterschiedlichen Gebäudestrukturen, wegen des unterschiedlichen Preisniveaus in den verschiedenen Regionen sowie von Jahr zu Jahr wegen der unterschiedlichen Temperaturen im Winter teilweise stark.
Die gesamten warmen Nebenkosten sind im Zeitraum 2010 bis 2019 um 10,54 Prozent gestiegen. Die Steigerung war damit geringer als die der Nettokaltmieten, die um 12,70 Prozent stiegen. Im Bundesdurchschnitt sind die warmen Nebenkosten in den letzten Jahren insgesamt rückläufig. Diese Entwicklung erklärt sich durch die milden Winter der letzten Jahre sowie durch die sinkenden Brennstoffpreise. Es sei zu erwarten, dass „durch die zunehmende Modernisierung des Gebäudebestandes auch zukünftig die warmen Nebenkosten nicht steigen, sofern die Brennstoffpreise stabil bleiben“.
Die kalten Nebenkosten entwickelten sich in den letzten Jahren sehr unterschiedlich: Auf kommunaler Ebene stagnierten sie, Grundsteuer und Müll- und Abwassergebühren sind sogar gesunken. Die betriebswirtschaftlichen kalten Nebenkosten sind dagegen seit 2011 teilweise stark gestiegen, darunter vor allem die Versicherungskosten mit 35,71 Prozent. Berlin weist die höchsten kalten Nebenkosten auf, die ostdeutschen Bundesländer sowie die ländlichen Räume Ostbayerns waren am günstigsten.