Die Grünanlagen der deutschen Großstädte haben in der Corona-Zeit viele Menschen angezogen. Doch der Platz in Parks, auf Wiesen und Freiflächen ist begrenzt. In Städten über 500.000 Einwohner stehen den Bewohnern pro Kopf nur 25 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist vielen zu wenig.
Zu Grünanlagen zählen Parks, Siedlungsgrünflächen, Botanische Gärten, Spielplätze aber auch Kleingartenanlagen. Ihr Anteil an der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist in den Metropolen in den vergangenen 22 Jahre leicht gestiegen – von 7,7 Prozent auf 10,9 Prozent. Die einzelnen Städte lassen sich wegen topographischer Unterschiede schwer miteinander vergleichen. Städte in Kessellage wie Stuttgart haben weniger räumliche Möglichkeiten, ihre Grünanlagen auszudehnen. Großstädte wie Hannover oder Leipzig liegen in flachem Terrain und konnten sich einfacher ausbreiten. Frühere Residenzstädte wie München oder Berlin besitzen traditionell repräsentative und ausgedehnte Parkanlagen.
Das alles mag ein Grund sein, weshalb Menschen jetzt wieder vermehr aus der Stadt ziehen. Laut Angaben des Bundesverbandes für die Immobilienwirtschaft (BVFI), verzeichnen Wohnimmobilien in den Speckgürteln der Metropolen derzeit eine große Nachfrage. Dieser Trend habe schon nach Ende des Lockdowns eingesetzt. Das Angebot sei weiterhin sehr knapp, da die Verkäufer auf steigende Preise spekulieren.
Auch die Nachfrage nach Immobilien zur Selbstnutzung in Städten halte an. Aufgrund mangelnder Anlagealternativen, anhaltender Niedrigzinsen und einer unsicheren Aussicht auf die zukünftige Wirtschaftslage seien mehr Menschen entschlossen, in ihr eigenes Heim zu investieren, sagt Jürgen Engelberth, Vorstand des BVFI. Rein ländliche Lagen ohne eine gute Anbindung an die nächste Stadt sind sowohl bei Anlegern als auch bei Selbstnutzern derzeit weniger attraktiv.