In vielen Häusern fristet der Dachboden ein einsames Dasein. Während in Neubauten das Dachgeschoß oder der „Dachboden“ in die Wohnplanung einbezogen wird, wurde die Fläche in alten Häusern oft nicht beachtet und allenfalls als Abstellfläche genutzt. Dabei kann der Dachboden so viel mehr als nur altes Gerümpel aufnehmen. Ein Schlafzimmer oder zusätzliches Kinderzimmer lässt sich dort unterbringen, ein Studio oder Büro sind ebenfalls eine gute Verwendungsmöglichkeit.
Doch wo beginnen?
Zunächst einmal ist der Dachausbau weniger schwierig als gedacht. Die Vorarbeiten sind sozusagen schon erledigt, der Raum ist da.
Zu Beginn der Planung sollte man sich das Dach anschauen und die Dämmung und Dampfsperre prüfen und planen. Beides muss perfekt aufeinander abgestimmt sein. Die Dämmung hält die Heizwärme im Haus und schützt im Sommer vor Überhitzung. Die Dampfsperre verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt. Die Qualität und der optimale Einbau sind entscheidet. Die Dampfsperre muss dicht abschließen. Jedes noch so kleine Leck in der Sperrschicht kann später zu großen Problemen führen.
Für den eigentlichen Ausbau des Dachgeschosses sind Leichtbau-Trennwände eine ideale Wahl. Der Ausbau in Trockenbauweise hat entscheidende Vorteile: Die Platten sind einfach einzubauen und leicht, die Gebäudestatik bleibt also so gut wie immer unberührt. Stahlschienen werden montiert und dienen der Gipskartonplatte als Halterung. Schnell und einfach entstehen so Wände, die gestrichen und tapeziert werden können. Auch eine Decke lässt sich auf diese Weise unkompliziert abhängen. Mithilfe spezieller Metallprofile können in der gleichen Weise Trennwände eingezogen werden. Auch die Verlegung von Elektro- und Sanitärinstallationen ist einfach zu lösen. Die Leitungen werden in den Hohlraum hinter den Gipskartonplatten eingebettet.
Der zusätzliche Wohnraum steigert den Wert der Immobilie enorm. Oft sind die Dach-Studio-Räume ein besonderes high-light mit hohem Wohlfühlfaktor.
Vorteile auf einen Blick:
- erhöhte Energieeffizienz der gesamten Immobilie
- zusätzliches Platzangebot
- Schaffung einer Rückzugsmöglichkeit
- Wertsteigerung der Immobilie
Bringen Sie Licht in Dunkel
Auf vielen Dachböden fehlt leider das Tageslicht. Oft ist der Dachboden komplett dunkel oder hat nur kleine Fenster. Um den Dachraum bewohnbar zu machen, schreiben die meisten Bauordnungen eine Mindestfensterfläche vor. Die zu planenden Fensterflächen können dabei entweder in eine Gaube eingebaut werden oder direkt in Dach gesetzt werden (Dachflächenfenster). Kann man die neue Fensterfläche zwischen die Sparren bauen, macht das die Sache einfacher. Wenn das Fenster größer als der lichte Abstand zwischen den Sparren ist, muss ein Zimmermann hinzugezogen werden, der die Vorarbeiten übernimmt (Wechselung).
Planen und Kalkulieren
Die Kosten der Dachgeschoß-Sanierung sollten vorher gründlich kalkuliert werden. Machen Sie einen genauen Plan der Reihenfolge aller Arbeitsschritte und eine Kostenaufstellung für das Baumaterial. Überlegen Sie, welches Werkzeug nötig ist. Die Gipskartonplatten müssen zugeschnitten werden. Für die Leitungen und zum Beispiel Steckdosen oder Lichtschalter müssen Bohrungen vorgenommen werden. Dampfsperre und Dämmung lassen sich gut mit einem speziellen Tacker anbringen. Ob Bau-Staubsauger, Bohrmaschine oder Tacker, nicht jedes Werkzeug ist vielleicht notwendig, aber es vereinfacht die Arbeiten in jedem Fall. Empfehlenswert ist es auch hier das Anlegen einer Werkzeugliste.
Nach der Planung geht es dann an die Ausführung. Nehmen Sie sich Zeit und gestalten Sie den Raum nach Ihren Wünschen, dann können Sie schon bald einrichten und einziehen.