Die mangelnde Verfügbarkeit von vielen Baustoffen behindert den Baustellenbetrieb und damit die Gewerke in ihrer Arbeit. Das Problem umfasst etliche Baumaterialien: Rohre für Fundamente fehlen, Kunststoffe und Kupfer für Kabel und Rohre sind Mangelware. Folien, Dämmstoffe und Holz für den Dachstuhl sind nicht vorhanden, auch für Tragwerkskonstruktionen im Stahlbau stellen wir Engpässe fest. “Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Materialversorgung in den nächsten Wochen leider nicht normalisieren wird. Es wird daher vermehrt zu Behinderungen im Baustellenbetrieb kommen. Eine zunehmende Anzahl unserer Unternehmen erwartet, Kurzarbeit anmelden zu müssen.” Mit diesen eindringlichen Worten wandte sich der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, an die Bundesregierung.
Nachbauer fordert daher von der Bundesregierung eine Verlängerung der Erleichterungen zur Beantragung von Kurzarbeitergeld bis zum 31. Dezember 2021 für alle Betriebe.
Für den öffentlichen Bau schlägt Nachbauer die Berücksichtigung von Stoffpreisgleitklauseln bei neuen Aufträgen vor. “Weitere Preissteigerungen, aber auch -senkungen besonders betroffener Baustoffe können über eine derartige Regelung für beide Vertragspartner angemessen ausgeglichen werden,” so Nachbauer. Darüber hinaus sollten die öffentlichen Auftraggeber auf Sanktionen bei Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen verzichten.
Nachbauer versprach allerdings auch, dass die 370.000 Unternehmen des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks alles in ihrer Macht Stehende dafür tun werden, um den Baustellenbetrieb aufrechtzuerhalten. “In einem gemeinsamen Gespräch mit der Bundesregierung, den Baustoffherstellern, und dem Fachhandel könnten wir die aktuelle Lage wie auch mögliche Lösungswege gemeinsam diskutieren und vereinbaren,” so der Vorschlag Nachbauers.
Quelle: Bundesvereinigung Bauwirtschaft (sw)