Alle Gebäude sollen in 20 Jahren klimaneutral sein

Private Haushalte verbrauchen im eigenen Zuhause die meiste Energie. Daher soll die Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden in Zukunft vollständig erneuerbar sein. Das Rezept für die Umsetzung dieses Ziels lautet: Energieeffizienz steigern und erneuerbare Energien flächendeckend einsetzen.

Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll, spielt der Gebäudebereich eine entscheidende Rolle, weil er rund ein Drittel aller CO2-Emissionen verursacht. Hauseigentümer:innen müssen daher ihre Immobilien in den nächsten 20 Jahren energetisch fit machen. Betroffen sind rund 70 Prozent aller Wohngebäude.

Die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor lagen 1990 in Deutschland bei noch 210 Millionen Tonnen CO2. Dank energieeffizienter Neubauten und Sanierungen sanken die Emissionen bis 2014 auf rund 120 Millionen Tonnen, wo sie seither stagnieren. 2030 sollen sie laut Klimaschutzgesetz bei 67 Millionen Tonnen liegen und bis 2045 bundesweit auf null sinken. Welche Maßnahmen im Einzelfall notwendig sind, hängt vom Zustand des Gebäudes ab.

Private Verbraucher können wesentlich zur Klimawende beitragen. Ein wichtiges Stichwort lautet in diesem Zusammenhang Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es um die Wiederverwendbarkeit, die Reparierbarkeit und den Anteil eines Produkts, der recyclingfähig ist – ganz besonders im Bereich Bauen, Sanieren und Umbauen.

Die Gewichtung geeigneter Maßnahmen ist ein politisches Thema. Begrüßenswert ist auf jeden Fall die Aufstockung der Fördermittel für energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden. Doch Investitionen in den Klimaschutz müssen auch wirtschaftlich bleiben. Sonst entsteht eine Neubau- und Investitionsbremse, und mehr bezahlbares Wohnen bleibt eine Wunschvorstellung.

Die erfreuliche Meldung: Erneuerbare Energien haben nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft in den ersten drei Quartalen 2021 bereits rund 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt.

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