„Die Pandemie hat fast alle Bereiche der Wirtschaft ins Mark getroffen“, das wissen wir inzwischen alle. Neue Berechnungen zeigen, welchen wirtschaftlichen Schaden die Pandemie bisher angerichtet hat: Danach hat die Pandemie einen Wohlfahrtsverlust von 250 Milliarden Euro verursacht. Ganz anders stellt sich der Immobilienmarkt dar. Er zeigt sich erstaunlich robust.
Die Nachfrage nach Wohneigentum ist ungebrochen. In der Folge wurden Wohnimmobilien in mehr als 94 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte teurer. Im Durchschnitt lag das Plus bei Eigentumswohnungen nach Ergebnissen der Postbankstudie Wohnatlas 2021 im Jahr 2020 gegenüber 2019 bei 9,6 Prozent.
Die neue Kaufpreis-Prognose für Großstädte geht davon aus, dass die Kaufpreise für Eigentumswohnungen auch bis Ende 2021 weiter steigen werden – allerdings mit einer Einschränkung: Sollte sich der Trend „Raus aus der Stadt“ verfestigen, könnte sich die Preisentwicklung zumindest in den Metropolen in den kommenden Jahren abschwächen.
Das Hamburger Immobilien-Analysehaus F+B Forschung und Beratung GmbH misst der Wohnungsfrage im Bundestagswahljahr 2021 große Bedeutung bei und hat Thesen zur Entwicklung der Wohnungsmärkte nach Corona formuliert. Nach Ansicht der hanseatischen Immobilienmarktforscher wird es auch im Jahr 2021 kaum Steigerungen der Neuvertragsmieten geben. Dagegen werde sich die Nachfrage nach Wohneigentum oder zur Kapitalanlage durch vermögende Nachfrager mit sicheren Arbeitsplätzen bei anhaltend niedrigen Zinsen nicht nennenswert verringern.
Die positiven Meldungen betreffen aber nicht alle Immobilienarten gleichermaßen. Die Bereiche Einzelhandels-, Hotel- und Büroimmobilien stehen nicht so gut da wie Wohnimmobilien. Das Gesetz zur Anpassung pandemiebedingter Vorschriften sieht daher Regelungen für Geschäftsraummieter vor zur Anpassung der Miete bei pandemiebedingten Einschränkungen.