Ende Februar 2021 hat die Bundesregierung Bilanz gezogen. Auf dem Prüfstand standen die Ergebnisse der aktuellen Wohnungspolitik: Welche Ziele wurden erreicht, was steht noch aus, was hat nicht geklappt? Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hat den Wohnungsgipfel kommentiert:
Wohnungsbau: In der laufenden Legislaturperiode sollten 1,5 Millionen Wohnungen gebaut werden. Dieses Ziel wird verfehlt. Das Problem: Die Bundesregierung baut ja nicht selbst, sie gibt nur die Rahmenbedingungen vor. Hier sei zu wenig passiert. Die Kommunen müssen mehr Bauland ausweisen, stoßen jedoch häufig auf den Widerstand der Bürger. Überdies fehlt ihnen oft das Geld, um die erforderliche Infrastruktur für eine Stadterweiterung zu finanzieren.
Wohngeldreform: Die Bundesregierung hat die Wohngeldreform umgesetzt. Damit werden Haushalte oberhalb der Grundsicherung entlastet. Insbesondere die künftige Dynamisierung sei ein wichtiger Schritt, um Überlastungen bei den Wohnkosten zu verhindern. Der Ausweitung der Förderung im sozialen Wohnungsbau bescheinigt das Institut dagegen nur mäßigen Erfolg. Hier sei „eine größere Treffsicherheit“ notwendig.
Baukosten: Auch im Bereich Baukosten gibt es keine Fortschritte. Im Vergleich mit den Niederlanden steht Deutschland vergleichsweise schlecht da. Im Nachbarland gelten ebenfalls sehr hohe Energie- und Sicherheitsstandards, aber Einfamilienhäuser können dort für die Hälfte der Baukosten erstellt werden.
Wohneigentum: Das Baukindergeld war eine teure Förderung, die unsinnig gewesen sei, weil Wohneigentum aufgrund der niedrigen Zinsen attraktiv genug ist. Wichtiger wäre es gewesen, den Haushalten beim Startkapital zu helfen, um Erwerbsnebenkosten zu bezahlen und Eigenkapital einzubringen. Bürgschaftsdarlehen von staatlichen Institutionen waren zwar geplant, wurden jedoch doch nicht umgesetzt.